Es gibt Momente im Leben, da reicht es nicht mehr, Kompromisse zu machen.
Da reicht es nicht mehr, die Kunst nebenbei zu leben, sie in die späten Abendstunden zu schieben, zwischen Job, Verpflichtungen und Rechnungen.
Es gibt Momente, da musst du springen. Alles auf eine Karte setzen. Und genau das habe ich getan: Kunst oder nichts.
In einer Gesellschaft, die Sicherheit predigt und Risiko verteufelt, ist das Wahnsinn. Ich weiß.
„Such dir was Vernünftiges.“
„Sicher erstmal ab.“
„Mach das Hobby zum Ausgleich, aber bau dein Leben auf etwas Solidem auf.“
Doch was passiert, wenn das „Solide“ dich innerlich tötet?
Wenn du jeden Morgen aufwachst und deine Hände nach dem Pinsel greifen wollen – und du sie stattdessen an die Tastatur zwingen musst?
Wenn du spürst, dass dein Herz in Acryl, Öl, Aquarell schlägt – aber du dich immer wieder in ein System presst, das deine Kunst klein macht?
Dann kommt der Punkt, an dem du dich entscheiden musst: bleibst du in der Lüge, oder riskierst du die Wahrheit?
Ich habe das Netz abgeschnitten.
Kein Brotjob mehr.
Kein „zur Not“.
Kein Plan B.
Nur ich, meine Leinwand und die unverschämte Entscheidung: Meine Kunst trägt mich. Punkt.
Weißt du, was dann passiert?
Dein Nervensystem schreit. Dein Kopf malt Katastrophen. Dein Umfeld schüttelt den Kopf.
Du siehst das Konto und denkst: „Scheitern ist keine Option, aber fuck – was, wenn doch?“
Und genau da beginnt das Eigentliche.
Denn in diesem Feuer zeigt sich: Wer bist du wirklich?
Ein Opfer der Umstände? Oder eine Schöpferin deiner Welt?
Kunst oder nichts ist kein Lifestyle. Es ist ein radikales Bekenntnis.
Es heißt: Ich male, weil ich nicht anders kann.
Es heißt: Ich vertraue darauf, dass meine Bilder Türen öffnen, die ich noch gar nicht sehen kann.
Es heißt: Ich wähle das Leben, das sich wahr anfühlt – auch wenn die Welt mich für verrückt erklärt.
Und ja: Es ist hart. Es ist roh. Es ist furchteinflößend.
Aber weißt du, was es noch ist? Befreiend.
Zum ersten Mal atmest du, weil du dir nichts mehr vormachst.
Zum ersten Mal siehst du deine Kunst nicht als „Nebenbei“, sondern als dein Fundament.
Zum ersten Mal erkennst du: Wenn du springst, lernst du fliegen.
Was passiert, wenn man alles auf eine Karte setzt?
Du verlierst falsche Sicherheiten.
Du verlierst die Maske.
Du verlierst den alten Käfig.
Und du gewinnst dich selbst zurück.
Mit jedem Strich, jedem Bild, jedem Werk.
Kunst oder nichts. Für mich gibt es keine Alternative mehr.
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